Zur Feier des 100-jährigen Bestehens des Systems Pathé-Baby organisieren die Cinémathèque suisse, das Lichtspiel in Bern, die Universität Lausanne, die Stiftung Jérôme Seydoux Pathé und der Verein INEDITS ein Kolloquium vom 17. bis 19. November in Bern. Dieses setzt sich mit den verschiedenen Praktiken im Zusammenhang mit dem 9,5-mm-Format (Amateur- und Familienfilm, Filmklubs) auseinander und behandelt Fragen rund um die Sicherung und Erhaltung. Zwei Mitarbeiterinnen unserer Institution, Gaia Bongi und Murielle Vergères, stellen ein repräsentatives Fallbeispiel aus dem Bereich des Amateurfilms vor: Pierre Boulanger, ein Meister des Familienfilms. Seit 2013 leitet die Cinémathèque suisse ein umfassendes Projekt zur Digitalisierung ihrer gesamten Pathé-Baby-Bestände (rund 1600 Titel).
Das 1922 von Pathé lancierte System Pathé-Baby bestand aus einem Heimprojektor mit vereinfachtem Mechanismus und Filmen im 9,5-mm-Format, die über einen Katalog verkauft wurden: Kurzfilme – Adaptionen grosser Kinoerfolge, Lehrfilm und gefilmte Nachrichten konnten zu Hause angeschaut werden. 1923 brachte Pathé-Baby eine kompakte Handkurbelkamera, einen eigenen 9,5-mm-Umkehrfilm und Zubehör auf den Markt, mit denen jede Person ihren eigenen Film schneiden konnte.