Vittorio Taviani, der mit seinem Bruder Paolo eines der beeindruckendsten Regisseurenpaare bildete, präsentierte Cesare deve morire 2013 in der Cinémathèque.
Der in Berlin mit einem Goldenen Bären ausgezeichnete Film hat eine seltene Ausstrahlungskraft: Die Brüder Taviani hatten die Theaterkurse mit Insassen eines Hochsicherheitsgefängnisses mitverfolgt. Shakespeares Verse aus Julius Caesar liessen die Tragik deren eigener Schicksale anklingen, und der Film bewies einmal mehr, wie dünn die Trennlinie zwischen Dokumentarfilm und Fiktion ist.
Vittorio und Paolo Taviani, 1977 für Padre padrone mit einer Goldenen Palme ausgezeichnet und Autoren von La Notte di San Lorenzo, einem wahren Meisterwerk der Filmgeschichte, haben gezeigt, was anspruchsvolle Filmkunst ist.
Vittorio Taviani war mit seiner Gattin nach Lausanne gekommen und hatte beim Team der Cinémathèque mit seiner wohlwollenden und zugleich fordernden Art einen starken Eindruck hinterlassen. Mit grosser Trauer haben wir von seinem Tod erfahren.
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18. April 2018