Vom 1. bis 29. Juni zeigt die Cinémathèque suisse auf Einladung der renommierten Cinemateca Portuguesa in Lissabon eine Auswahl von 22 Schweizer Filmen aus den verschiedensten Epochen, wobei ein Grossteil zum ersten Mal vorgeführt wird. Der restaurierte Film Die letzte Chance von Leopold Lindtberg eröffnet den Reigen in Anwesenheit von Frédéric Maire, der zudem am 4. Juni ein Referat halten wird.
Die Filmauswahl trägt der Vielfalt der Regionen, Sprachen und Genres Rechnung und illustriert zwei wichtige Aspekte der Schweizer Geschichte – Stadt und Land: einerseits anhand des Heimatfilms und Bergfilms und seinen modernen Auslegungen (z.B. von Fredi Murer), andererseits anhand von aktuelleren und oft auch kontroverseren Filmen aus der Stadt und dem Unterland (jene der «Groupe des 5» oder von Yves Yersin, Richard Dindo und Samir). Ab den 60er-Jahren fällt auf, dass die Filme «rebellische» Figuren beschreiben, die von einer Welt in die andere wechseln, beispielsweise Rosemonde in La Salamandre von Alain Tanner oder der Knecht Pipe in Les petites fugues von Yves Yersin. Die Schrebergärtner in Kleine Freiheit von Hans-Ulrich Schlumpf sind Stadtmenschen, die vom Landleben und einer gewissen Freiheit träumen.
Das gesamte Programm thematisiert die Figur des Anderen; die Frau, die im Nachbartal entführt wird in Rapt von Dimitri Kirsanoff, die ausländischen Kinder der zweiten Generation in Babylon 2 von Samir oder die verschiedenen Migranten aus Ex-Jugoslawien in Das Fräulein von Andrea Staka. Dieses Andere macht unserem kleinen Land mitunter Angst, obschon es sich nur mit dessen Hilfe überhaupt weiterentwickeln konnte.
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