1942, vor genau siebzig Jahren, wurde in Zürich der Grundstein für das heutige Forschungs- und Archivierungszentrum Zürich gelegt: Damals zog das katholische Filmbüro des Schweizerischen Katholischen Volksvereins (SKVV) von Luzern nach Zürich. Hier widmeten sich die Redaktoren der katholischen Filmzeitschrift Der Filmberater über lange Jahre ihrer wichtigsten Mission, der Vermittlung der neuen Kunstform Film. Im Laufe der folgenden fünfzig Jahre wandelte sich die Trägerschaft und die Ausrichtung der Zeitschrift. Ab den 1970er Jahren traten die katholische und evangelische Kirche gemeinsam als Herausgeberinnen auf. Die Filmzeitschrift ZOOM Zeitschrift für Film war bis zu ihrer Einstellung 1999 eine der wichtigsten Filmzeitschriften der Schweiz.
Parallel dazu bauten die beiden Kirchen eine umfangreiche Dokumentation und Bibliothek zu nationalen und internationalen Filmen auf. Vor zwanzig Jahren wiederum, 2002, wurde diese Sammlung in die Cinémathèque suisse integriert, die seither einen Standort in der Deutschschweiz betreibt und ihre Aktivitäten in Zürich kontinuierlich ausbaut. Das Forschungs- und Archivierungszentrum Zürich feiert 2022 also gleich zwei Jubiläen mit drei Online-Veröffentlichungen: Unter dem Titel «Eine Filmwelt. Das Autogrammbuch von Charles Reinert SJ (1946–1960)» wird in der Reihe «Spuren der Filmgeschichte» auf der Webseite von Memoriav eines der bedeutendsten Archivdokumente der frühen Periode, das Autogrammbuch von Charles Reinert, Redaktor der Zeitschrift Der Filmberater, publiziert. Begleitend dazu führte der Filmhistoriker Adrian Gerber ein Gespräch mit dem Filmpublizisten Franz Ulrich über die Rolle und Bedeutung der Kirchen im Bereich der 7. Kunst. Ergänzend realisierte die Cinémathèque suisse einen Videobeitrag über dasselbe Buch, der auf dem YouTube-Kanal der Cinémathèque suisse zu finden ist.
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Farbige Zeichnung zu Beginn des Buches: Einzug in die Redaktion Der Filmberater, Zürich