Fast 80 Bücher hat er geschrieben, der produktive und herausragende Drehbuchautor, Theatermann und Schauspieler. Nun ist der Franzose Jean-Claude Carrière am 8. Februar im Alter von 89 Jahren gestorben. Auf Einladung von Hervé Dumont kam er im Mai 2008 in die Cinémathèque suisse zur Einweihung der Hommage an ihn als Drehbuchautor, mit 25 seiner Filme, und um mit dem Publikum über seinen einzigartigen Beruf zu diskutieren. In drei Tagen präsentierte er Yoyo und Rupture von Pierre Etaix, La Controverse de Valladolid von Jean-Daniel Verhaeghe, Birth von Jonathan Glazer sowie Le fantôme de la liberté von Luis Buñuel. Mit letzterem pflegte er einen langjährigen Kontakt und wurde in den 1960er- und 1970er-Jahren zur ständigen Feder des grossen spanischen Cineasten. Gemeinsam realisierten sie sieben Anthologie-Filme, unter anderem Le Journal d’une femme de chambre und Belle de jour.
Jean-Claude Carrière schuf auch Werke, die zu Kultfilmen wurden, oft mit unvergesslichen Schauspielerduos: La Piscine (1968) von Jacques Deray mit Romy Schneider und Alain Delon, Milou en mai (1989) von Louis Malle mit Miou-Miou und Michel Piccoli sowie Cyrano de Bergerac (1990) von Jean-Paul Rappeneau mit Anne Brochet und Gérard Depardieu. Gleichzeitig beteiligte er sich an weiteren filmischen Abenteuern auf internationaler Ebene, beispielsweise mit dem Italiener Marco Ferreri, dem Tschechen Miloš Forman, dem Brasilianer Hector Babenco und dem Hongkonger Wayne Wang.
Ab Ende der 1970er-Jahre adaptierte er mit grossem Erfolg mehrere literarische Werke für das Kino, beginnend mit The Mahabharata, auf Ersuchen von Peter Brook, L’insoutenable légèreté de l’être von Milan Kundera, Die Blechtrommel für Volker Schlöndorff und auch La Guerre dans le Haut-Pays von Ferdinand Ramuz, 1998 von Francis Reusser verfilmt. Des Weiteren schrieb er mit Anne-Marie Miéville an Sauve qui peut (la vie) von Jean-Luc Godard mit im Jahr 1980. Der Gewinner zahlreicher Preise, darunter 1983 eines César für das beste Drehbuch, wurde 2014 mit einem Oscar für sein Gesamtwerk geehrt.
Numero di immagini 1 / 3