Der am 4. Januar im Alter von 85 Jahren verstorbene Dozent Jean Frey unterrichtete Latein und Griechisch in La Chaux-de-Fonds, hauptsächlich im städtischen Gymnasium, das heute Lycée Blaise-Cendrars heisst. Doch nebst seinem grossen Wissen auf dem Gebiet der klassischen Sprachen bereicherte er seine Lektionen oft auch mit anderen Themen. Denn Jean Frey war für die meisten von uns vor allem ein Filmvermittler. Mit Begeisterung leitete er den Filmklub des Gymnasiums in der Aula, die im neuen Gebäude des 1971 erbauten Gymnasiums eigens für Filmvorführungen eingerichtet wurde. Als Leiter der Filmnächte und der Guilde du Film nahm er wenig bekannte Filme ins Programm auf, organisierte Retrospektiven und lud bedeutende Filmautoren wie Michel Soutter und Alain Robbe-Grillet nach La Chaux-de-Fonds ein. Und natürlich stand er auch in enger Verbindung mit dem wichtigsten Lieferanten von Filmkopien und Programmideen, dem Direktor der Cinémathèque suisse, Freddy Buache. Der Filmliebhaber aus den Bergen gehörte wie sein kürzlich verstorbener Kollege «von unten» (gemeint: Neuenburg), der Mathematiklehrer (sowie Filmproduzent und -kritiker) Freddy Landry, der kleinen Gemeinschaft unermüdlicher Filmvermittler an, die dank ihrer Leidenschaft für die siebte Kunst Hunderte von Filmliebhaberinnen und Filmliebhabern «ausbildeten», von denen einige dies zu ihrem Beruf machten. Wir möchten ihm an dieser Stelle für alles danken, was er uns in all den Jahren mitgegeben hat.
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